Drei Fragen an Marc Peschke…
An welchem Projekt arbeitest Du gerade?
Derzeit arbeite ich an meiner aktuellen Serie THE COLOURS. Neue Werke, die auf unserer letzten Reise nach Andalusien im März entstanden sind, müssen noch bearbeitet werden. Darüber hinaus schreibe ich an einem Text zum Thema „Kunst in der Krise“, der in einer Fotozeitschrift erscheinen wird. Und ich habe endlich wieder begonnen, E-Gitarre zu spielen. Mal sehen, was daraus wird!
Wie beeinflusst die gegenwärtige Situation Dein künstlerisches Schaffen?
Es ist nicht so, dass die Pandemie für mich ein fruchtbares künstlerisches Thema ist. Corona beeinflusst mich mehr als Mensch, denn als Künstler. In ganz praktischem Sinn aber schon, denn leider wurden zwei Ausstellungen abgesagt, auf die ich mich sehr gefreut hatte.
Chancen in der Krise - kann die Pandemie aus Deiner Sicht auch positive Veränderungen bewirken?
In jedem Fall. Die Pandemie gibt mir viel Zeit. Die Dinge kommen zur Ruhe, ein wenig wie die Tage zwischen den Jahren. Auch zeigt Corona viel über die Gesellschaft, in der wir leben. Offenbart ihre Mängel, aber auch ihre Stärken und ihre Solidarität. Viele Menschen zeigen in der Krise ein neues Gesicht. Das ist natürlich extrem spannend. Wir können jetzt viel lernen und später vielleicht manches besser machen.
Marc Peschke arbeitet in seinen fotografischen Serien losgelöst von klassischen Stilmitteln. Seine Fotografien setzen sich mit Abstraktion, Transformation und Verschlüsselung von Vorgefundenem auseinander. Peschke findet seine Motive meistens auf Reisen und zeigt mit seinen Fotografien eine persönliche Perspektive auf Dinge, die ihm begegnen und ins Auge stechen. Seine Arbeiten geben Einblicke in seine Auseinandersetzung mit dem Fremden, mit der Wandlung in unseren Städten oder den heutigen Kommunikationsformen. Über eine seiner Werkreihen sagt Peschke: „Ich will in „The Cubes“ keine perfekte Illusion eines neuen Raumes schaffen, mag es aber sehr, das Auge des Betrachters zu überraschen. Ich will Bilder schaffen, die neu sind, packend, die aber auch etwas von der Welt erzählen, in der wir leben. Von den Veränderungen in der Alltagskultur, von dem, was sich auflöst. Von dem, was wir täglich verlieren.“ In dieser Serie gibt Peschke der fotografischen Flachware einen skulpturalen Körper, indem er die hochglänzenden Diasecs fräsen lässt und ihnen durch vorgetäuschte Dreidimensionalität Objektcharakter verleiht. Der Künstler begreift Fotografie als plastische Arbeit und entwickelt in seinen Werken eine ungesehene Bildsprache.