Drei Fragen an Gabriel Mazenauer…
An welchem Projekt arbeitest Du gerade?
Im Moment arbeite ich an Plastiken aus Inox und Lack. Die neuen Werke werde ich am 30. Mai im Skulpturengarten in der Gallery Jedlitschka Zürich zeigen, so „Corona“ will. Parallel dazu experimentiere ich mit Kupferrohren, ein Material, das ich seit meinem Atelier in Genua im letzten Jahr schätze.
Wie beeinflusst die gegenwärtige Situation Dein künstlerisches Schaffen?
Ich gehe alles mit mehr Ruhe an, und sicher beeinflusst diese verrückte Zeit mein Leben und Arbeiten - wie, steht noch in den Sternen.
Chance in der Krise - kann die Pandemie aus Deiner Sicht auch positive Veränderungen bewirken?
Sobald wieder Normalität zurückkehrt, werde ich als erstes meine Sehnsucht nach Kunst und Kultur stillen. So lange Zeit ohne Ausstellungsbesuche in Galerien und Museen, ohne Konzerte, Theater, Kino etc. Ich hoffe, dass dies auch anderen so geht, und dass durch diese Krise der Wert der Kultur nachhaltig erkannt wird.
Gabriel Mazenauer beschäftigt sich in seinen klaren, kraftvollen Stein-, Holz- und Metallarbeiten mit klassischen bildhauerischen Fragen nach Form, Material und Raum. Jedes Material unterliegt je eigenen Gestaltungsregeln. Diese Materialvielfalt ermöglicht variable Ausdrucksformen mit unterschiedlicher Wirkung. Sein gestalterisches Schaffen zeichnet sich durch eine von Einfachheit und Schlichtheit geprägte Formsprache aus. Mazenauers Arbeiten verströmen eine subtile Eleganz und Kraft, sie wirken ehrlich, direkt und mit Bedacht realisiert. In ihrer Form sind sie auf das Wesentliche reduziert und gehen einen konzentrierten Dialog mit dem Material ein. Mazenauer schafft eine von grossem handwerklichem Können zeugende Balance zwischen der Anmut der Form und der akkuraten Bearbeitung. Der Bildhauer spielt mit Bewegungen und Formen, mit Leichtigkeit und Schwere. „Mit Leidenschaft bildhaue ich und suche im Stein, Eisen und Holz die Bewegung, die Kraft, die Dynamik und die Reduktion“ (Mazenauer).
- Anabel Roque Rodrìguez für THE VIEW (2018)